Lebensmittelbehörde hält Monsanto’s Maissorten für unbedenklich

Der US-amerikanische Gentechnik-Multi Monsanto fordert die Wiederzulassung seiner Maissorte MON 810 bzw. die Neuzulassung einer weiteren Sorte NK 603 in Europa. Grund dafür ist die Neubewertung der Maissorten durch die Europäische Lebensmittelagentur EFSA. Diese stellt in einem Gutachten fest, dass MON 810 sicher sei und befürwortet zudem den Anbau von NK 603. Im Vergleich zu konventionellem Mais gäbe es keine zusätzlichen gesundheitlichen Gefährdungen. Dabei stellt die Behörde zwar fest, dass Auswirkungen der gentechnisch eingebauten Gifte auf Tiere (z.B. Schmetterlinge) durchaus zu befürchten seien, diese sind aber nicht „signifikant“ genug, die Effekte könnten daher mit anderen Maßnahmen begrenzt werden. Die Einwände von Honigbauern werden ebenfalls zurückgewiesen und die von der Bundesregierung vorgebrachten Einflüsse von MON 810 auf Marienkäfern werden wissenschaftliche Fehler unterstellt. (Zusammenfassung des Gutachtens von Save Our Seeds)

Kurios an der Sache ist zudem, dass Monsanto den Bericht der Behörde schon 2 Tage vor der Öffentlichkeit erhalten hat! Mehrere Organisationen, wie Friends of the Earth oder Global2000 aus Österreich versuchten zunächst vergeblich den Bericht zu erhalten. Erst gestern wurde er nun auf der Internetseite der EFSA bereitgestellt. Monsanto lobte die Entscheidung, die europäische Kommission sei nun verpflichtet seine beiden Maissorten zuzulassen (MON 810 produziert ein Gift gegen den Maiszünsler, NK 603 ist zusätzlich noch resistent gegen Monsanto’s Totalherbizid „RoundUp“). Zudem forderte der Konzern die Aufhebung der nationalen Verbote von 6 EU-Staaten (darunter auch Deutschland).

Ob sich die Länder das gefallen lassen, ist sehr unwahrscheinlich. Auf dem Umweltministertreffen in der letzten Woche wurde schon darüber nachgedacht, ob Entscheidungen der (anscheinend gentechnik-freundlichen) EFSA wirklich zu einer Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen (GVOs) in ganz Europa führen sollen. Derzeit von vielen befürwortet wird hingegen, dass die Nationalstaaten selbst über die Zulassung und den Anbau von GVOs entscheiden sollen, auch wenn die EFSA alles für unbedenklich hält…

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