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Mon810 bleibt vorerst verboten +++ Schädlinge schließen sich Resistenzbewegung an +++ Indien stoppt Monsantos Bt-Aubergine

24. Februar 2010

Vor kurzem berichteten wir über Anbau von Genmais in Deutschland. Gute Nachrichten: Die gentechnisch veränderte Sorte Mon810 bleibt in Deutschland vorerst verboten. Das ursprüngliche Problem bleibt jedoch bestehen: Zwar ruht die Klage Monsantos beim Verwaltungsgericht Braunschweig, Umweltaktivisten vermuten dahinter jedoch eine Strategie des Konzerns. Ziel sei wohl die gesamteuropäische Wiederzulassung zu erreichen. Weitere Infos gibt’s hier.

Die Unkräuter dieser Welt werden immer ungehorsamer. Monsantos Round up kann sie nicht mehr bändigen, wie wir bereits berichteten. Der weltweiten Resistenzbewegung treten nun auch die Schädlinge bei, die sich nicht mehr einfach durch das Bt-Gift töten lassen. Die Gene, die für die Produktion des Giftes verantwortlich sind, werden in transgene Pflanzen eingebaut, um sie resistent gegen bestimmte Schädlinge wie den Baumwollkapselbohrer oder den Maiszünsler (bei Mon810) zu machen. Bleibt zu hoffen, dass sich nicht ähnliche „Superschädlinge“ entwickeln wie neue Unkrautformen aus dem Boden sprießen.

In Indien hat öffentlicher Druck aus Wissenschaft und Umweltbewegung aus gutem Grunde die Bt-Aubergine Monsantos gestoppt. Dieser Druck muss auch in Europa aufrechterhalten werden, wenn die Zulassung von Mon810 und anderem transgenem Saatgut aufgehalten werden soll.

Hakon Albers

INKOTA-netzwerk

Round up Resistenzen – Bayer wittert Geschäft

11. Februar 2010

Auf der “Bayer CropScience Pan American Weed Resistance Conference” in Miami stand die zunehmende Resistenzbildung von Unkräutern gegen das von Monsanto vertriebene Totalherbizid „Round up“ im Vordergrund. Bayer bietet derzeit die einzige Alternative auf dem „Markt“ für totalherbizidresistentes Saatgut. Unter dem Produktnamen LibertyLink wird in den USA gentechnisch verändertes Saatgut verkauft, das Resistenzen gegen das Totalherbizid Liberty (auch unter dem Namen Ignite vertrieben) von Bayer trägt. Ernten aus dem Saatgut dürfen mittlerweile nach Europa importiert werden. Dies verstärkt die gesundheitlich äußerst bedenkliche Entwicklung, dass gentechnisch veränderte Pflanzen in unser Essen gelangen.

Die sich immer weiter verstärkende Resistenzbildung – von Gentechnikgegnern lange befürchtet – ist auch ein wirtschaftliches Problem für die amerikanischen Farmer, die auf die Round-up-ready-Technologie gesetzt haben. Denn so wird zusätzlicher Herbizideinsatz wieder notwendig und der betriebswirtschaftliche Vorteil durch den ausschließlichen Einsatz von Round up, das Verkaufsargument Monsantos, geht somit verloren. Nachhaltiges Wirtschaften sieht anders aus.

Die Rechnung des Landwirtes geht also nicht mehr auf. Die vermeintliche Alternative von Bayer baut jedoch auf der gleichen Strategie wie das Saatgut von Monsanto, verwendet nur ein anderes Pflanzenschutzmittel als Kuppelprodukt, von dem sich die Farmer abhängig machen. Vor allem Liberty resistenter Soja soll auf dem amerikanischen Markt positioniert werden. Zu diesem Zweck kooperieren Monsanto und Bayer und tauschen die Lizenzen zum „Einbau“ der Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel aus. Schon bald soll Saatgut gegen beide Spritzmittel resistent sein. Wie lange ist dabei jedoch wohl nur eine Frage der Zeit. Anders als behauptet geht es Bayer Crop Science also weder um nachhaltige Entwicklung noch um den langfristigen Gewinn von Landwirten. Die wurden schon von Monsanto über den Tisch gezogen. Einzig der eigene kurzfristige Profit des Konzerns ist das Ziel, gleich welche Argumente dazu dienlich sind.

Spätestens jetzt müssen Farmer, die bisher auf herbizidresistentes Saatgut setzen, umdenken. Dies gilt auch für Investoren, die Bayer Aktien halten. Denn wie Bayer Crop Science in einem Seitenhieb auf Monsanto und die Resistenzbildung verkündete: „Nature strikes back“. Und das wird wohl auch für Totalherbizide von Bayer gelten. 

Hakon Albers,

INKOTA-netzwerk

Monsantos RoundUp vor dem Aus?

9. Juni 2009

Einer der führenden Wissenschaftler Argentiniens hat mit einer neuen Untersuchung erhebliche Zweifel an der Sicherheit des Totalherbizids von Monsanto aufkommen lassen. Wie Professor Andres Carrasco, der für die argentinische Armee arbeitet, das Institut für molekulare Embryologie der Universität von Buenos Aires leitet und zudem Präsident des argentinischen Nationalrats für wissenschaftliche und technische Forschung (CONICET) war, in einer Studie herausfand, führt der Wirkstoff Glyphosat (Hauptbestandteil von Monsantos RoundUp) nicht nur bei Amphibien, mit denen die Experimente durchgeführt wurden, sondern auch bei Menschen zu schweren Embryonalschäden.

Laut Financial Times haben daraufhin Umwelt-Anwälte einen sofortigen Stopp des Einsatzes von Roundup beantragt, die argentinische Regierung hat zudem eine Untersuchung angeordnet.

Es wird also eng für Monsanto.

Deren Chef bezeichnete die Untersuchungsergebnisse zwar noch als „shaky“, jedoch würde das geforderte 6-monatige Verbot von Glyphosat (und damit von RoundUp) erhebliche Auswirkungen auf den Konzern als auch auf die Landwirtschaft in Argentinien haben. Das Land entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem der größten Getreideproduzenten, gerade von gentechnisch verändertem Soja. Das Soja ist dabei so verändert worden, dass es resistent gegen Monsantos Herbizid RoundUp ist. Wird dieses jetzt verboten, „könnten wir keine Landwirtschaft mehr betreiben“, meint dazu Guillermo Cal von CASAFE, der argentinischen Vereinigung von Düngemittelunternehmen. Etwaige Schäden für den argentinischen Staat, der stark von den Exporteinnahmen von Landwirtschaftsprodukten abhängig ist, sind noch nicht abzuschätzen.

Die Abhängigkeit der Bauern bzw. eines ganzen Staates könnte somit zum Verhängnis werden. Gerade wenn man sich dabei auf eine, wie sich immer deutlicher zeigt, Risikotechnologie einlässt.