Archiv für April 2009

Gentechnik bringt keine höheren Erträge

29. April 2009

Die Organisation Greenpeace kommt aufgrund einer neuen Studie zu dem Schluss, dass gentechnisch veränderte Pflanzen den Ertrag der Ernten nicht wesentlich steigern. Dabei nehmen sie bezug auf einen Report aus den USA.  Dieser verglich die Erträge aus 13 Jahren Gentech-Anbau mit jenem aus normaler Landwirtschaft. Ergebnis: Während mit traditionell gezüchteten Saatgut die Erträge gesteigert werden konnten, war dies mit gentechnisch verändertem Saatgut nicht oder nur unwesentlich der Fall. Zudem verschärfte sich der Befall mit Unkräutern, was sich zu einem ernsthaften Problem entwickelt.

Die komplette Mitteilung hier.

Monsanto muss Fehler eingestehen

27. April 2009

Die Junge Welt berichtete am Wochenende über ungewöhnliche Vorkommnisse in Südafrika. Dort müssen Bauern erhebliche Ernteverluste hinnehmen. Ursache: Monsantos Genmais weist erhebliche Mängel auf: Die Pflanzen enthalten kaum Körner!

Hier ein Auszug aus dem Artikel:

„Das sind Nachrichten, die ein weltweit führendes Saatgutunternehmen nicht so gern verbreitet sieht: In Südafrika schauen in diesem Jahr die Maisfarmer in die Röhre. Zumindest jene, die den Fehler gemacht haben, beim US-Konzern Monsanto einzukaufen. Nach einem Bericht der Internetausgabe der südafrikanischen Sonntagszeitung Rapport hat die gentechnisch veränderte Maissaat Monsantos auf 82000 Hektar nahezu sterile Pflanzen hervorgebracht. Das Getreide sei normal gewachsen, zeige auch keinerlei Schädlings- oder Pilzbefall, hieß es. Nur die Kolben enthielten sehr wenige oder gar keine Körner. 280 von 1000 Bauern, die drei gentechnisch veränderte Monsanto-Sorten ausgesät hatten, seien betroffen. Der besondere »Clou«: Den Pflanzen war nicht nur die Resistenz gegen ein Unkrautvernichtungsmittel – natürlich eines von Monsanto – gentechnisch eingebaut worden, die Manipulationen sollten auch zu vermehrtem Ertrag führen.

Betroffen sind vermutlich zwischen drei und vier Prozent der südafrikanischen Ernte, wenn man die gesamte Maisanbaufläche des Landes von 2008 zugrunde legt. Umweltschützer forderten eine Untersuchung durch die Regierung und ein sofortiges Verbot aller gentechnisch manipulierten Nahrungsmittel. Letztere sind in Südafrika weit verbreitet, ohne daß es eine Kennzeichnungspflicht gibt. Rapport zitiert Marian Mayet vom »Afrika-Zentrum für Biologische Sicherheit« in Johannesburg. Die geht davon aus, daß der Verlust bei einigen Bauern 80 Prozent betrage. Es könne nicht sein, daß ein einziger Fehler in einem Laboratorium, von dem Monsanto spricht, zu so großen Ausfällen bei gleich drei Sorten führte. Der Fehler sei die Gentechnik, so Mayet. […]“

Ganzer Artikel – hier.

Campact mobilisiert erneut

23. April 2009

Das Aktionsnetzwerk Campact fordert die Bürger erneut zu einer Unterschriftenkampagne gegen Gentechnik in der Landwirtschaft auf. Nachdem sie vor dem Verbot von MON810 mehr als 54.000 Unterschriften mobilisieren konnten, richtet sich die jetzige Aktion direkt gegen Monsanto. Der Konzern soll seine Klage gegen das Genmaisverbot zurückziehen und „endlich respektieren, dass wir in einer Demokratie leben: Wir wollen keine Gen-Saat auf unseren Feldern.“

Hier geht’s zum Aufruf.

Widerstand ist fruchtbar

21. April 2009

Der Verbot von Genmais in Deutschland ist das Ergebnis von jahrelangem Engagement von vielen lokalen Gruppen.

In Kitzigen bei Würzburg lädt z.B. die Initiative Gendreck-weg – Freiwillige Feldbefreiung zu einem Vielfalts- und Saatguttauschmarkt.  Dieser soll die Vielfalt an sorten darstellen und den freien Zugang dazu sicherstellen.

Auf dem Weg der Bewahrung dieser Vielfalt war das Anbauverbot für Genmais in Deutschland nur ein erster Schritt. Die nächsten gentechnisch veränderten Pflanzen stehen schon zur Debatte.  Cine Rebelde hat von der weiteren Mobilisierung gegen Gentechnik ein Video gemacht.

Schaut mal rein…

http://www.cinerebelde.org/widerstand-ist-fruchtbar-p-88.html

Marie-Monique Robin zum Genmaisverbot

17. April 2009

Die Regisseurin des Films „Monsanto – Mit Gift und Genen“, für den INKOTA überregionaler Partner auf dem Filmfestival „ueber Macht“ ist, äußerte sich gestern in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung zu dem Genmaisverbot, den Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner am Dienstag bekannt gab. Sie wertet das Verbot als herben Schlag für den Gentechnikmulti Monsanto, der nun in Europa „praktisch tot“ sei. Sogar das ganze System Monsanto könne jetzt in Gefahr geraten.

Das komplette Interview gibt’s HIER…

Verbot von Genmais in Deutschland

17. April 2009

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat die Aussaat von Genmais in Deutschland gestoppt. Nach der Analyse mehrerer neuer Untersuchungen zu den Auswirkungen von Genmais auf die Natur und eines Berichts des Gentechnikmultis Monsanto, sieht die Ministerin die Maissorte MON810 als „eine Gefahr für die Umwelt“. Das Verbot ist zunächst zeitlich unbegrenzt und basiert auf der in der EU-Freisetzungsrichtlinie verankerten „Schutzklausel“. Deutschland ist das sechste Land der EU, welches die Aussaat von Genmais verbietet.

Die Ministerin reagierte damit auf den Umschwung in der Debatte um Gentechnik in Deutschland. Aktionen im Vorfeld der Entscheidung und mehr als 54.000 Unterschriften des Netzwerks Campact gegen den Genmaisanbau erhöhten den öffentlichen Druck auf die CSU-Politikerin. Der Entschluss ist ein klarer Erfolg der engagierten Bürger.

Ob die Entscheidung jedoch richtungweisend für die Gentechnik in Deutschland ist, muss abgewartet werden. Aigner selbst betonte, dass das Verbot keine Grundsatzentscheidung zur „Grünen“ Gentechnik sei. Ministerkollegin Annette Schavan kritisierte den Anbaustopp und forderte einen „Runden Tisch“, den sie mit zahlreichen Gentechnikbefürwortern besetzen will.

Der Druck der Bevölkerung und der Zivilgesellschaft muss also weiter Aufrecht erhalten werden!

Zudem kann auch die EU-Kommission noch Einspruch gegen die Entscheidung Deutschlands einlegen. Von dieser Möglichkeit rückt die Brüsseler Kommission aber zunehmend ab. Es sei schlicht „sinnlos“ immer wieder gegen nationale Verbote vorzugehen, hieß es auf einem Treffen der EU-Umweltminister am Mittwoch.

Die Position Deutschlands spielt in der europäischen Debatte eine entscheidende Rolle. Da auf europäischer Ebene in den nächsten Monaten die Entscheidung über die Erstzulassung weiterer Genmaissorten ansteht, ist weiterhin öffentlicher Druck nötig. Frau Aigner ist hier gefragt, sich für ein europaweites Verbot von gentechnisch veränderten Organismen einzusetzen.

Mit öffentlichem Druck können WIR das Verbot von Genmais in Deutschland zu einer Grundsatzentscheidung machen!