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Gentechnisch veränderter Leinsamen in Europa

11. September 2009

Nach einem Tipp von Wissenschaftler und der Information des Europäischen Schnellwarnsystems wurde nun auch in Deutschland gentechnisch veränderter Leinsamen nachgewiesen. Nach Kontrollen wies mehr als die Hälfte der Proben von Leinsamen aus konventionellen Anbau Spuren einer in Europa nicht zugelassenen Gen-Leinsaat auf. Dieser befinde sich im Verkauf und könne so im Brot oder Müsli zu finden sein! Der baden-württembergische Agrar- und Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) nannte dies eine „nicht akzeptable Verbrauchertäuschung“, eine Gefahr für die Verbraucher bestehe aber erstmal nicht. Die entsprechende Ware muss vom Markt genommen werden, die Samen zurückrufen werden und die EU über einen Einfuhrstopp entscheiden. Viele Händler steigen schon auf Leinsamen aus ökologischem Anbau um, der keine Verunreinigung aufwies.

Verunreinigt wurde die Leinsaat höchstwahrscheinlich durch gentechnisch veränderten Leinsamen aus Kanada, der dort im Jahr 2000 zuglassen war und kommerziell angebaut wurde. (Die EU bezieht 2 Drittel seiner Lieferungen an Leinsaat aus Kanada) Der Fund nach neun Jahren verdeutlicht, dass einmal in der Natur freigesetzte gentechnisch veränderte Organismen sich unkontrolliert verbreiten. Ein komplettes Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft wäre die einzige Variante, diesen Teufelskreis zu durchbrechen…

Diese Nachricht war nur eine von 3 in den letzten Tagen, die verdeutlicht, wie wichtig die Fragen der Landwirtschaft und Hungerbekämpfung sind und diese auch bei der kommenden Bundestagswahl eine entscheidende Bedeutung haben müssen… – mehr dazu im Blog zum Inkota Kandidatencheck – Eine Welt ohne Hunger wählen!

Angst vor Kontamination

27. Mai 2009

Zwar gibt es seit ein paar Wochen ein offizielles Verbot von Genmais in Deutschland, doch die Fälle von unwissentlichen Aussaaten von gentechnisch veränderten Mais häufen sich.

Zunächst wurde in Hessen auf insgesamt 4 Hektar Land Mais ausgesät, der Spuren von gentechnisch veränderten Sorten enthält, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Der betroffene Bauer wusste von der Verunreinigung nichts und ihn trifft, laut Agrar-Staatssekretär Mark Weinmeister auch keine Schuld. Der Konzern, der das Saatgut vertrieben hat sei für die Verunreinigung verantwortlich, eine sofortige Rückrufaktion wurde veranlasst, um dieser „Schlamperei“ zu begegnen.

Einen ähnlichen Fall ist nun auch in Baden-Württemberg zu beobachten. Dort hatten 10 Landwirte auf einer Fläche von 170 Hektar unwissentlich konventionelles Saatgut ausgebracht, dass jedoch ca. 0,1 Prozent des gentechnisch veränderten Mais NK 603 des US-Saatgutkonzerns Monsanto enthält. Dieser Verunreinigung soll laut den zuständigen Umweltministerien damit Abhilfe geschaffen werden, den Mais unterzupflügen und neu zu säen. Die Landwirte könnten den Genmais aber auch wachsen lassen! Sie müssten diesen dann aber zu 100% zur Biogasproduktion verwenden.

Die Umweltministerien scheinen dabei vollends zu vergessen, dass diese Maissorte schlicht nicht angebaut werden darf! Aktivisten und Organisationen laufen gegen diesen Vorschlag nun Sturm. Wenn der Mais erst einmal blühe, sei eine Kontamination anderen Felder nicht mehr ausgeschlossen. „Bioland“ droht sogar mit einer Klage.

Ob nun Zufall oder nicht, um zu verhindern, dass gentechnisch veränderter Mais nicht durch die Hintertür der Kontamination nach Deutschland kommt, ist weiterhin eine wachsame Öffentlichkeit und energisches Vorgehen der Politik gefragt. Und der Druck der Bürger…

zu den beiden Artikeln:

taz vom 20.05.09 Bauern dürfen illegalen Mais wachsen lassen“

Osthessen-News vom 18.05.09 „„Schlamperei“ – Landwirt säte unwissentlich gentechnisch veränderte Sorte aus“