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Rückkehr von MON-810?

2. Februar 2010

Trotz des Verbotes von MON-810 haben einige Landwirte den Anbau der Sorte angemeldet, um bei einer möglichen Aufhebung des Aussaatverbotes doch noch den Genmais in den Boden bringen zu können. Eine vorherige Anmeldung der Flächen ist dafür Pflicht und erfolgt unter Vorbehalt. Was versprechen sich die Landwirte von MON-810? Diese gentechnisch veränderte Sorte ist resistent gegen Befall durch den Maiszünsler, der in den betreffenden Regionen wohl vermehrt auftrat. Dabei begünstigt gerade der verstärkte Maisanbau in Monokultur die Verbreitung dieses Insekts. Die Schädigung anderer Schmetterlinge durch den Anbau dieser Maissorte kann nicht ausgeschlossen werden. Das Kippen des Verbotes ist dabei nicht mehr unrealistisch seit die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit nach einer neuen Studie keine Bedenken mehr gegen eine Wiederzulassung von MON-810 hat.

Derweil hat neben Campact (INKOTA berichtete) auch Greenpeace eine neue Aktion gegen Gen-Mais gestartet. Dabei dreht sich das Problem nicht nur um Mais. Die Protestaktion ist breiter angelegt und richtet sich beispielsweise auch gegen den Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffelsorte „Amflora“, auf die zwei Greepeace-Aktivistinnen während der Grünen Woche 2010 im Januar bereits effektvoll aufmerksam gemacht hatten (INKOTA berichtete). Bleibt zu hoffen, dass Politiker durch diese Aktion wachgerüttelt werden, damit die gentechnikfreie Welt nicht wieder ein Stück weiter in die Ferne rückt.

Hier geht’s zur Aktionsseite: „Mach’ dich vom Acker“.

Hakon Albers,

INKOTA-netzwerk


Landwirtschaftsministerin Aigner: Blauer Brief von Campact

18. Januar 2010

Campact hat eine neue Online-Kampagne gestartet: Bei der „Kampagne Gentechnik“ handelt sich um eine Protestaktion gegen den aktuell gentechnikfreundlichen Kurs von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Schon knapp 27.000 Menschen haben sich dieser Kampagne angeschlossen und Aigner einen „Blauen Brief“ per E-Mail gesendet. Darin fordern sie die Ministerin auf, zu einer verantwortungsvollen Agrarpolitik in Deutschland und auf EU-Ebene zurückzukehren. Campact nimmt damit Bezug auf die bald in Brüssel bevorstehenden Abstimmungen im EU-Agrarrat über die Zulassung der Genmaissorten BT11 (Syngenta) und BT1507 (Pioneer). Darüber hinaus steht eine Neuabstimmung über die Maissorte MON810 von Monsanto an, die im April 2009 erfolgreich in der Bundesrepublik verboten wurde. Campact fordert Ilse Aigner dazu auf, mit einem klaren „Nein“ gegen die Zulassungen zu votieren und damit ihren umwelt- und verbraucherfreundlichen Kurs der letzten Legislaturperiode wiederaufzunehmen.

INKOTA kann sich der wichtigen Kampagne von Campact nur anschließen und hofft auf viele weitere Unterschriften und einen durchschlagenden Erfolg dieser Aktion!

Zur Protestaktion von campact.de

Laura Möhr,

INKOTA-netzwerk

Genmais-Verbot bestätigt

7. Mai 2009

Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat das Verbot des Genmaises der Sorte MON810 bestätigt, teilte das Gericht am Dienstag mit. Damit bleibt der Anbau von Genmais in Deutschland verboten und der Eilantrag der Firma Monsanto wurde abgewiesen.

Vor knapp 3 Wochen hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner den Anbau von MON810 mit der Begründung verhindert, dass es neue Erkenntnisse gebe, der Anbau stelle eine Gefahr für die Umwelt dar. Dies bestätigte das Gericht. Zwar gebe es keine gesicherten wissenschaftlichen Beweise, es genügen jedoch, ganz dem Vorsorgeprinzip, Anhaltspunkte, dass Menschen und Tiere gefährdet werden können. Dementsprechend sei die Vorgehensweise der Ministerin legal gewesen.

Vorläufig scheint der Anbau von Genmais also verschoben, aber das Aktionsnetzwerk Campact warnt davor, jetzt den Druck nicht zu verringern. Ministerin Aigner müsse sich auch in Europa gegen den Anbau aussprechen und in Brüssel gegen die Zulassung von Genmais stimmen! Unterstütze die Aktion

Verbot von Genmais in Deutschland

17. April 2009

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat die Aussaat von Genmais in Deutschland gestoppt. Nach der Analyse mehrerer neuer Untersuchungen zu den Auswirkungen von Genmais auf die Natur und eines Berichts des Gentechnikmultis Monsanto, sieht die Ministerin die Maissorte MON810 als „eine Gefahr für die Umwelt“. Das Verbot ist zunächst zeitlich unbegrenzt und basiert auf der in der EU-Freisetzungsrichtlinie verankerten „Schutzklausel“. Deutschland ist das sechste Land der EU, welches die Aussaat von Genmais verbietet.

Die Ministerin reagierte damit auf den Umschwung in der Debatte um Gentechnik in Deutschland. Aktionen im Vorfeld der Entscheidung und mehr als 54.000 Unterschriften des Netzwerks Campact gegen den Genmaisanbau erhöhten den öffentlichen Druck auf die CSU-Politikerin. Der Entschluss ist ein klarer Erfolg der engagierten Bürger.

Ob die Entscheidung jedoch richtungweisend für die Gentechnik in Deutschland ist, muss abgewartet werden. Aigner selbst betonte, dass das Verbot keine Grundsatzentscheidung zur „Grünen“ Gentechnik sei. Ministerkollegin Annette Schavan kritisierte den Anbaustopp und forderte einen „Runden Tisch“, den sie mit zahlreichen Gentechnikbefürwortern besetzen will.

Der Druck der Bevölkerung und der Zivilgesellschaft muss also weiter Aufrecht erhalten werden!

Zudem kann auch die EU-Kommission noch Einspruch gegen die Entscheidung Deutschlands einlegen. Von dieser Möglichkeit rückt die Brüsseler Kommission aber zunehmend ab. Es sei schlicht „sinnlos“ immer wieder gegen nationale Verbote vorzugehen, hieß es auf einem Treffen der EU-Umweltminister am Mittwoch.

Die Position Deutschlands spielt in der europäischen Debatte eine entscheidende Rolle. Da auf europäischer Ebene in den nächsten Monaten die Entscheidung über die Erstzulassung weiterer Genmaissorten ansteht, ist weiterhin öffentlicher Druck nötig. Frau Aigner ist hier gefragt, sich für ein europaweites Verbot von gentechnisch veränderten Organismen einzusetzen.

Mit öffentlichem Druck können WIR das Verbot von Genmais in Deutschland zu einer Grundsatzentscheidung machen!